Andalusien, das ist Lebensfreude pur mit mehr als 300 Sonnentage im Jahr. Außerdem gibt Stierkämpfe, Flamenco und ein kulinarisches Angebot, das man kein zweites Mal findet. Andalusien ist mit über acht Millionen Einwohnern die größte aller 17 autonomen Gemeinschaften. Es liegt am südlichsten Punkt Europas, kurz vor den Toren Afrikas/Marokkos und hat eines der besten Klima Europas.
In der Vergangenheit war Andalusien in maurischer Herrschaft, welche eine eindrucksvolle Architektur hinterlassen hat. Dies sieht man am Beispiel der Alhambra in Granada oder der Mezquita de Cordoba (Moschee in Cordoba).
Der Name Andalusien ist abgeleitet von den Arabern, welche diese Region stolz „Al Andalus“ nannten. Später ging daraus der heutige Name vor.
Andalusien besteht insgesamt aus 8 Provinzen die ich dir auf den weiteren Seiten genauer vorstellen möchte. Jede davon hat seine gastronomischen Spezialitäten und Bräuche.
Infrastruktur
Bei einer Andalusien Reise wirst du feststellen, wie gut die Infrastruktur der autonome Gemeinschaft ausgebaut ist. Alle größeren Städte sind per Autobahn miteinander verbunden. Andalusien verfügt insgesamt über 6 Flughäfen, 5 davon fliegen Deutschland in ca. 3 Stunden an. Der Flughafen Malaga hat das höchste Passagieraufkommen Andalusiens. Weitere Flughäfen sind: Almeria, Granada, Jerez und Sevilla.
Bekannte Busgesellschaften wie ALSA befördern dich spanienweit bequem von A nach B. Des Weiteren gibt es ein gut ausgebautes Schienennetz. Zwischen Malaga und Cordoba wird sogar ein Hochgeschwindigkeitszug eingesetzt der die beiden Städte in nur einer Stunde verbindet.
Bräuche und Feste
In Andalusien viel gefeiert und das ziemlich viel. So gibt es das ganze Jahre immer wieder spezielle Anlässe für eine Fiesta.
Eines der am wichtigste Feste im katholischen Andalusien ist die Semana Santa, die Karwoche. In vielen Städten und Gemeinde werden Bühnen aufgebaut und Prozessionen abgehalten. Die Semana Santa von Sevilla und Malaga gehören zu den am meist beliebtesten in Andalusien.
In der Pfingstwoche strömen Millionen von Pilgern nach El Rocio, um die Jungfrau von El Rocio zu verehren. Es handelt sich um einen kleinen Wallfahrtsort in der Provinz von Huelva .
Eine Andalusien Reise während der Karneval Zeit ist besonders spannend. Besonders die Stadt Cadiz empfängt jedes Jahr zahlreiche Besucher und “Jecken”. Auf Bühnen treten verschiedene Komiker auf und erfreuen die Menschen mit andalusischem Humor und Büttenreden. Der Karneval von Cadiz ist ein der größten der Welt.
Die Patios de Cordoba findet jedes Jahr im Mai statt. Die Einwohner schmücken Balkone und ihre Innenhöfe mit Blumen und Pflanzen. Die Innenhöfe (span. Patios) stehen dann den Besuchern zum Besuch geöffnet. Hierbei geht es um einen Wettbewerb. Wer den am schönsten dekorierten Innenhof hat, gewinnt.
Auf der Feria de Caballo (= Pferde Fest) in Jerez de la Frontera schmückt man Pferdekutschen liebevoll. Frauen kleiden sich in langen bunten Flamenco Kleidern und alle sind fröhlich auf der Straße beim Pferdekutschen schauen.
Einen wichtigen Platz nehmen auch die umstrittenen Stierkämpfe ein. Regelmäßig hält man an verschiedenen Orten Stierkämpfe ab. Auch wenn schon mehrmals über die Abschaffung des Blutgemetzels diskutiert worden ist, halten die Andalusier weiterhin Ihrer langen Tradition beistand. In Katalonien dagegen wurden Stierkämpfe aufgrund des Tierschutzes im Jahr 2010 verboten.
In Städten wie Cordoba, Malaga und Sevilla geht die Stierkampfsaison üblicherweise über die Monate von März bis Oktober. Die ältestes Stierkampfarena Andalusiens befindet sich in Ronda und ist bei Touristen ein beliebtes Highlight.
Flamenco
Andalusien ist bekannt für seine Flamenco Shows und Tänze. Die gut behütete Tradition ist mittlerweile zum Kulturerbe gekürt worden. Typischer Flamenco besteht aus Gesang, Tanz und Gitarreneinsatz.
Sitten
In Andalusien ticken die Uhren anders und vor allem langsamer als in Deutschland. So kann aus einer Verabredung um 18 Uhr ganz schnell 18.30 Uhr werden. Man nimmt es hier nicht so genau und zu spät kommen ist vollkommen normal.
Während man in Deutschland, das „Sie“ pflegt, duzt man hier in Andalusien so ziemlich jeden. Selbst den Arzt, den Bankangestellten oder den Polizisten.
In Deutschland trennt man oft das Privatleben von Beruf. In Andalusien wird beides kombiniert und jeder tratscht mit jedem ohne Zwang.
Sprache / Dialekt
Auch wenn du bereits einen Spanischkurs hinter dir hast, wirst du Probleme in Andalusien haben. Verständigungsprobleme haben sogar Spanier die aus dem Norden Spaniens. Andalusisch ist ein spezieller spanischer Dialekt, der viel schneller gesprochen als in anderen autonomen Gemeinschaften.
Außerdem kürzen Andalusier Wörter, tauschen Buchstaben oder lassen oftmals die Endungen weg. Beispiel statt „dos“ (=zwei) wird „do“ gesprochen, also das s weggelassen.
Oft wird einfach die Schlusssilbe weggelassen und verschluckt, Wörter mit s hören sich oft nach einem z an. Die Paukerei hat also nicht viel gebracht, wenn du nach Andalusien kommst. Alles braucht eben seine Zeit.
Klima
Mit Deutschland verglichen gibt es in Andalusien eigentlich nur zwei Jahreszeiten: Frühling und Sommer, also mild oder heiß. Andalusien hat ein mediterranes Subtropen Klima. Von Juni bis Mitte September fällt meist kein Tropfen Regen. Von November bis Ende Februar bringen atlantische Tiefausläufer gerne den einen oder anderen Regenguss.
Je weiter man an die Küsten kommt, desto gemäßigter ist das Klima. Dabei sind die Winter relativ mild. Selbst in den kältesten Monaten, wie Januar oder Februar, kann das Thermometer tagsüber auf 18 Grad steigen. Nachts fallen die Temperaturen auch schon mal auf unter 10 Grad.
Ich kann mich noch an einen Februarmorgen im Jahr 2012 erinnern, als wir nur eiskalte 4 Grad hatten. Es kann hin und wieder ein oder zwei Regentage geben, wobei danach meist wieder tagelanger Sonnenschein ansteht. Manchmal regnet es auch aus Eimern. Dann sind die Straßen für kurze Zeit überflutet, da das spanische Leitungssystem nicht für die anfallenden Massen ausgelegt ist.
Die beste Reisezeit für Andalusien
Die beste Reisezeit für Städte- und Kulturtrips ist von Ende September bis Ende Mai. Während dieser Monate ist es zwar relativ warm, man kommt aber nicht so schnell ins Schwitzen. Bis weit in den November rein liegen die Tagestemperaturen immer noch um die 20 Grad. Der Frühling naht schon Anfang März. So kann man im Landesinneren die Mandelblüte bestaunen. In Deutschland liegt man dann noch dick eingepackt im Schnee.
So richtig heiß wird es erst gegen Ende Juni bis Mitte September. Dann ist wochenlang Schwitzwetter mit Temperaturen über 30 Grad Celsius angesagt. Während der Sommermonate hält man es am besten im Pool oder am Strand aus.
An einigen wenigen Tagen knackt das Thermometer sogar die 40 Grad Marke. Dies passiert vor allem dann, wenn das Wetterphänomen „Terral“ herrscht. Die Rede ist von einem Nordwestwind, der sich über das Land hinweg aufzeit und dann an der Küste weht.
Im Landesinneren, also in Städten wie Sevilla, Cordoba oder Jaen wird es schon viel eher heißer. Dort kann man mit 30 Grad Celsius und mehr bereits am Mitte April rechnen. Diese Städte sollten von Andalusien Neulinge besser nicht in den Sommermonaten besucht werden.
Im Gegensatz dazu kühlt es während der Wintermonaten im Landesinneren nachts stark ab. Dann kratzen Temperaturen schon mal am Nullpunkt. Man sieht also hier deutlich die Klimaunterschiede.
Die späten Essenszeiten in Andalusien
Aufgrund der anderen Lebensweise, dem Klima und den Arbeitszeiten in Spanien sind auch die Essenszeiten für Deutsche eher untypisch. Der Andalusier frühstückt meist nur schnell ein Cafe con Leche mit einem Mixto (= Sandwich mit Käse und Schinken).
Wenn es schnell gehen muss kann es sogar nur etwas Weißbrot mit Olivenöl sein. Auf das Frühstück legt man in Spanien nicht so viel wert. An Sonntagen lässt man es gerne zusammen in Familie etwas ruhiger angehen und begibt sich in die nächste Churros Bar. An Sonntagen frühstückt vor 10 Uhr keiner und an Werktagen meist auch nicht vor 9 Uhr.
In Deutschland wird meist Punkt 12 Uhr Mittag gegessen und bloß keine Minute später. Hier in Spanien fängt der Arbeitstag vieler Menschen erst später an (zwischen 8 und 10 Uhr) und so geht man auch später zum Mittagstisch.
Kleinere Geschäfte und Betriebe schließen zur Mittagszeit von 14 bis 16 oder 17 Uhr. In dieser Zeit ist Siesta und der Spanier haut sich gerne aufs Ohr.
Vor 14 Uhr bekommt man normalerweise in keinem typisch spanischen Restaurant ein warmes Essen. Gegessen wird oft ein Menu del Dia für schlappe 8 Euro. Dies beinhaltet ein Getränk, eine Vorspeise, ein Hauptgericht und oftmals sogar einen kleinen Nachtisch. Zur Auswahl stehen oftmals Salat oder Suppe, Fisch oder Fleisch und Eis oder einen Cafe. In Touristengegenden sind die Preise natürlich höher!
Beim Mittagessen lässt man sich Zeit und tauscht sich in Gemeinsamkeit aus. Stress ist hier Fehl am Platz. Anschließend widmet man sich zur zweiten Arbeitshälfte des Tages.
Der Arbeitstag endet dann meist gegen 19 oder 20 Uhr. Beim Abendessen laufen die Uhren auch anders. Vor 22 Uhr stehen die meisten Restaurants, vor allem an Wochenenden leer.
Zu Abend gegessen wird ausgiebig und gemütlich, denn es ist für die Spanier die wichtigste Mahlzeit des Tages. Nach ordentlich Pescaito Frito oder Chorizo, Queso und ein paar Cañas Bier geht man zwischen 12 Uhr und 1 Uhr ins Bett.
Geschichte
Phönizier waren die ersten Vorboten die sich in Andalusien aufgrund vorkommender Rohstoffe niedergelassen haben. Danach kamen die Griechen, welche anschließend von den Karthagern abgelöst wurden. Die Römer gingen später als Sieger der punischen Kriege hervor und die iberische Halbinsel wurde zum iberischen Reich erklärt.
Als das muslimische Heer im 8. Jahrhundert zur militärischen Unterstützung auf die iberische Halbinsel übersiedelte, wurde aus Verbündeten plötzlich Feinde. Dann war die islamische Eroberung im vollen Gange.
Das eingenommene nannten die Mauren stolz ihr „Al Andalus“, von dem der heutige Name Andalusien abgeleitet worden ist. Unter maurische Herrschaft entstanden auch die noch heute sehenswerte Moschee von Cordoba und die Alhambra in Granada. Nach mehreren Jahrhunderten überranten schließlich die katholischen Könige im 15. Jahrhundert die besetzte Halbinsel und stellten das Christentum wieder her.
Geografie
Über acht Millionen Menschen leben in Andalusien auf einer Fläche die etwas größer als Österreich ist. Damit ist Andalusien auf Rang 2 der autonomen Gemeinschaften, nach Kastilien-Leon. Acht der insgesamt 50 spanischen Provinzen liegen in Andalusien. Dazu gehören: Huelva, Sevilla, Cordoba, Málaga, Granada, Jaén, Almeria und Cádiz. Die Hauptstadt Andalusiens ist Sevilla.
Das westliche Andalusien besteht aus vielen Feldern und kleineren Hügellandschaften. Der Osten und Süden ist karg und gebirbig.
Vier Küsten umgeben Andalusien: Die Costa de la Luz mit dem rauen Atlantik und die Mittelmeerküste bestehend aus der Costa del Sol, Costa Tropical und der Costa de Almeria. Jede einzelne davon ist einzigartig.
Bildquelle:
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