Mit rund 570000 Einwohner ist Málaga die zweitgrößte Stadt in Andalusien. Über die letzten Jahre hinweg ist das Zentrum und der Hafen renoviert worden.
Seitdem hat sich Málaga zu einer hübschen mediterranen Stadt mit besonderem Ambiente entwickelt. Die angrenzende Costa del Sol reicht von Estepona bis nach Nerja und ist eines der bekanntestes Tourismusgebiete Europas.
Das Klima in der Provinz Málaga
Das Klima in Málaga ist einzigartig. Im Winter sind die Temperaturen tagsüber sehr mild und können an einigen Tagen sogar auf 20 Grad ansteigen. Nachts kühlt es in den kältesten Monaten Januar und Februar auch gerne mal auf einstellige Temperaturen ab.
Die Sommer sind von Trockenheit und Hitze geprägt. In den heissesten Monaten Juli und August steigen die Temperaturen täglich auf 30 Grad und mehr an. An wenigen Tagen erreicht das Quecksilber sogar dann knapp die 40 Grad Marke.
Das Klima an der Küste ist angenehmer
An der Küste lässt es sich aufgrund eines fast immer leicht wehenden Wind gut aushalten. Von Juni bis September fällt meist kein Tropfen Regen. Zum Baden sollte man aber mindestens bis Anfang Mai warten wenn sich die Wassertemperatur so langsam auf 20 Grad erwärmt.
Selbst im August steigt die Badetemperatur nicht über 24 Grad was ein erfrischendes Erlebnis bei schweißtreibenden Temperaturen bedeutet.
Regen fällt in den Monaten zwischen Oktober und April. Wobei es dann nicht die ganze Zeit regnet sondern meist nur 2 Tage gefolgt von tagelangem Sonnenschein.
Es regnet ungefähr an knappen 50 Tagen in Málaga. Die Jahresdurchschnittsmenge an Regen beträgt in Málaga ca. 500mm, wobei es in Deutschland fast das Doppelte ist und dass über das ganze Jahr verteilt, man also nie eine Wettergarantie hat.
Die Geschichte Málagas
Mit rund 2700 Jahren gehört Málaga zur eines der ältesten Städten Europas. Gegründet wurde die Stadt von den Phöniziern die die spanische Küste von Gibraltar aus um das Jahr 800 v. Chr. betraten. Der heutige Stadtname Málaga stammt von Malaka ab welches Markt für salzigen Fisch bedeutete.
Die schlauen Phönizier erkannten sofort die ausgezeichnete Lage Malakas und nutzten den Hafen als Handelsumschlagplatz und folgten damit der Besiedlung die bereits weiter zurück, um 1100 v. Chr. im heutigen Cádiz begonnen hat. Am Berg Gibralfaro bauten sie vorkommende Bodenschätze wie Silber und Kupfer ab.
Später im 6. Jahrhundert wurden die Phönizier von den einfallenden Griechen abgelöst. Letztere schafften es die Stadt 70 Jahre lang zu besetzen. Daraufhin wurde Malaga von den Karthagern erobert.
Der Sieg der Römer
Nach den punischen Kriegen siegten die Römer über die Karthager, welche damit von der gesamten iberischen Halbinsel vertrieben wurden.
Die Römer nannten Málaga von nun an „Flavia Malacita“ welches später zu einem wichtigen Durchgangspunkt wurde und andere römische Niederlassungen der iberischen Halbinsel und anderen Mittelmeerhäfen verband. Einige Hinterlassenschaften der Römer wie z.B. das Teatro Romano (span. für ömisches Theater) sind auch heute noch in Málaga zu finden.
Die Römer blieben etwa für 8 Jahrhunderte in Málaga. Während der Völkerwanderungszeit wurde Málaga stark von germanischen Stämmen, besonders von den Vandalen beeinflusst die das arische Glaubensbekenntnis aus dem Orient einführten. 571 wurde Málaga vom westgotischen König Leovigild besetzt.
Die Besetzung Malagas durch die Mauren
Im Jahre 711 überquerte der Araberkönig Tariq Ibn Ziyad die Straße von Gibraltar und siegte mit 10000 Männern gegen den Westgotenkönig und läutete eine 800 jährige Herrschaft in Málaga und Andalusien ein. Die Araber nannten ihr erobertes Andalusien stolz „Al Andalus“. Jemeniten, Berber, Araber und Muladis aus dem Süden setzten sich in Andalusien nieder.
Der starke Warenhandel am naheliegenden Hafen trug in den ersten 3 muslimischen Jahrhunderten zum Wohlstand der Stadt herbei und die Bevölkerung stieg rasch an. Málaga war von einer Stadtmauer mit fünf riesigen Toren umgeben die auch mit der Alcazaba und der Burg Gibralfaro verbunden waren. Viele Menschen lebten damals vom Fischfang.
Die maurischen Einflüsse sind heute in der Architektur, Gesellschaft und Sprache immer noch sichtbar. So stammen einige Begriffe der spanischen Sprache aus dem Arabischen. Im frühen 11. Jahrhundert liesen sich die Hammudiden nieder, die in Málaga ihre Residenzen errichteten.
Da sie nie Akzeptanz von Seiten der Berber erlangt lies der König von Granada 1053 den letzten Hammudiden Kalifen Muhammad Ibn Idris vergiften und eroberte die Stadt. Später konkurrierten sein Enkel und sein Bruder dem König von Granada.
Die Rückeroberung Malagas
In der Zwischenzeit wurden einige Gebiete um Málaga von Christen bewohnt. Später wurde der erste andalusische Kleinkönig von den Almoraviden entmachtet. Diese wiederum wurden von den Almohaden erobert. Schließlich wurde Málaga ins nasridische Reich von Granada geschlossen.
Nach mehrmonatiger Belagerung der katholischen Könige wurde am 18 August 1487 die Stadt wieder erobert und mit diversen Reformen in neue christliche Ansiedlung gewandelt.
Man baute Plätze wie den heutigen Plaza de la Constituición und man gründete die Kloster „La Victoria“ (Sieg) und „La Trinidad“ (Dreifaltigkeit). Kirchen wie die Märtyer Kirche (1487), die Kirche des heiligen Santiago (1509) und die San Juan Kirche (1554) entstanden nach der Vertreibung der Mauren.
Málaga in der Neuzeit
Nach langer Zeit des Wohlstands verschlechterten sich die Verhältnisse in allen Bereichen. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es mehrere Epidemien und wenig Ernte auf den Feldern was eine Wirtschaftskrise zu Folge hatte. Auch im 17. Jahrhundert baute man den Hafen aus, der später erweitert werden sollte um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Im 19. Jahrhundert entwickelte man Pläne wie man die städtische Entwicklung vorantreiben könnte. Der Plan war es Wohngebiete und Hotels klar voneinander zu trennen. Die wichtige Hauptstraßen Calle Larios und Alameda Principal wurden eröffnet. Im spanischen Bürgerkrieg kamen bei der Schlacht von Málaga über 10000 Menschen ums Leben.
Die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhundert waren durch die Weltwirtschaftskrise nicht von Wohlstand geprägt, aber seit den 60er Jahren ging es durch den Tourismusboom steil bergauf. Millionen von Menschen strömen Jahr für Jahr nach Málaga und an die Costa del Sol. Viele von ihnen haben sogar ihren Zweitwohnsitz in den Süden verlegt.
Beliebteste Sehenswürdigkeiten
Die Plaza de Constituición, welche gleichzeitig den Mittelpunkt des Zentrums darstellt bietet Kneipen, Tapasbars und Cafeterias. An Weihnachten trumpft dort ein großer geschmückter Weihnachtsbaum. Während der Karnevalstage und an anderen Festtagen werden Bühnen für Liveauftritte aufgestellt.
Die angrenzende Calle de Larios ist die wichtigste Straße des Zentrums. Sie gilt als Flaniermeile zum Shoppen, Staunen und Bummeln. Vom Ende aus erreicht man den im Jahre 2011 renovierten Hafen „Muelle Uno“. Die Promenade wurde erneuert und mit zahlreichen Bars und Geschäften bestückt. Hier lässt es sich bei einem Drink zu jeder Tageszeit gut aushalten.
Im Norden des Zentrums befindet sich ein weiterer wichtiger Platz. Plaza de la Merced. Auch hier finden sich zahlreiche Tapasbars und Ausgehmöglichkeiten, also langweilig wird es einem dort nie.
Das Picasso Museum befindet sich ganz in der Nähe. Dort lassen sich mittlerweile über 150 Stücke betrachten. Das Geburtshaus Picassos befindet sich auch neben der Plaza de la Merced.
Ansonsten protzt Málaga noch mit seinem Schloss Gibralfaro und der Festung Alcazaba. Von der erhascht man den besten Blick über die ganze Stadt und bei schönem Wetter lässt sich über die ganze Costa del Sol schauen.
Wenige Meter oberhalb der Hauptstraße Alameda befindet sich Málagas Zentralmarkt. Hier kannst du jeden Vormittag, außer an Sonntagen den lebhaften Handel mit frischem Fisch, Obst und Gemüse beobachten.
Feste Málagas
Zu Beginn des Jahres feiert man das Fest der Heiligen Drei Könige. Während in Deutschland am 24. Dezember die Geschenke verteilt werden, erhalten die Kinder hier erst am Dreikönigstag ihre Überraschungen. Das Fest wird mit einem großen Umzug gefeiert. Die Könige fahren auf gigantischen geschmückten Wagen ziehen durch die Orte und werfen den wartenden Kindern Süßigkeiten hinab.
Ein kultisch dramatisches Fest kannst du in der Osterwoche (=Semana Santa) betrachten. Hier finden vom Palmsonntag bis zum Sonntag der Auferstehung beliebte Umzüge und Prozessionen statt. Die Stadt ist dabei im Ausnahmezustand und die frommen Andalusier zelebrieren den Leidensweg jedes Jahr aufs Neue. Wer in dieser Zeit nach Málaga reisen möchte sollte am besten weit im Voraus buchen, da Unterkünfte oft ausgebucht sind.
Reisen nach Málaga
Deutschland hat eine sehr gute Anbindung nach Málaga. Viele Flughäfen fliegen das immer beliebter werdende Málaga in ca. drei Stunden direkt an.
In Málaga kannst du entweder ein Mietwagen leihen und auf eigene Faust Andalusien entdecken oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus oder Zug auf Entdeckertour gehen.
Vom Flughafen Málaga aus fährt man in nur 15 Minuten mit der Nahverkehrsbahn Cercanias in die Stadtmitte. Die erste Bahn fährt ab 6 Uhr und die letzte ins Zentrum um ca. 12 Uhr Mitternacht.
Vom Flughafen aus erreicht man auch die viele Touristenorte an der Costa del Sol per Nahverkehrszug Cercanias. Sobald du das Flughafengebäude nach Ankunft verlässt findest du die Züge direkt gegenüber der Straße. Ein Taxi nach Málaga Stadt kostet ca. 20 bis 25 Euro. Nach Fuengirola ca. 50 Euro und nach Marbella teure 75 Euro.
Weiterführende Informationen, Quellen und Links
- https://www.rapunzel-will-raus.ch/malaga-andalusien-spanien/
- Heiko, Julia und Emma vom Blog “Wo der Pfeffer wächst” waren auch in Malaga
Bildquelle:
- https://pixabay.com/es/photos/m%C3%A1laga-puerto-andaluc%C3%ADa-espa%C3%B1a-3851965/
- https://pixabay.com/es/photos/m%C3%A1laga-espa%C3%B1a-andaluc%C3%ADa-marbella-4714569/
- https://pixabay.com/es/photos/fuente-m%C3%A1laga-espa%C3%B1a-alcazaba-5264967/
- https://pixabay.com/es/photos/m%C3%A1laga-andaluc%C3%ADa-paisaje-espa%C3%B1a-3619271/
- https://pixabay.com/es/photos/cadiz-ferrocarril-4799129/
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